Mittwoch, 5. Juni 2019

...als nächstes ist die Heizung dran




Schon bei der ersten Besichtigung im letzten Sommer war klar, dass wir die Heizung austauschen müssen. Der alte Viessmann-Kessel hatte immerhin bereits knapp 28 Jahre auf dem Buckel, die Steuerung war defekt, so dass der Kessel bereits seit längerer Zeit nur noch im Notbetrieb lief. Ersatzteile gibt es offiziell nicht nicht mehr. Für die im Internet erhältlichen Steuerungsbauteile haben wir leider keinen Heizungsinstallateur oder Elektriker gefunden, der bereit war, uns diese einzubauen.

Dann ging im Februar die Suche nach a) einem neuen System und b) einem passenden Installateur los. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Eigene Recherchen ergaben schnell, dass wir eigentlich außer Gas gar keine Wahl hatten. Gas liegt zum einen bereits im Haus, zum anderen gibt es mangels Keller keine sinnvolle Lagermöglichkeit für andere Brennstoffe wie Öl oder Pellets. Gut, Öl käme alleine schon aufgrund des Geruchs nicht in Betracht, aber mit einem Pelletkessel (wie wir ihn z.B. im alten Haus mit sehr guten Erfahrungen eingebaut hatten) hatte ich schon geliebäugelt. Lagerfläche für Pellets hätten wir schon (in der Scheune), aber die Saugleitung für die Zufuhr zum Kessel wäre dann viel zu lang gewesen und auch die Befüllung des Silos hätte größere Probleme bereitet. Wobei ein Pelletkessel für einen Altbau eigentlich ideal ist (mit optimierten Einstellungen haben wir über 10 Jahre einen ungedämmten Altbau von 1924 mit 165qm Wohnfläche für 5 Personen für knapp 650,-€/Jahr damit geheizt - inkl. Warmwasser). Aber hier passte es leider einfach nicht.

Dann die Entscheidung innerhalb der Gas-Brennwerter. Da die meisten Installateure spezialisiert sind auf einen Anbieter mussten wir erstmal mehrere kontaktieren. Dieser Schritt war einfach. Dann folgten vor-Ort-Termine, dann das Warten auf die Angebote - wenn denn überhaupt eines kam. Zugegeben, die Einbausituation ist eng - der Kessel ist zwischen Schornstein und Wand gequetscht. Eine andere Position ist kaum möglich, da rechts vom Schornstein noch der Kachelofen befeuert wird. Von den ersten 5 Terminen kam genau ein Angebot, der Rest meldete sich nicht mehr - auch nicht auf Rückfrage. Da hätte ich immerhin eine kurze Rückmeldung erwartet. Hätte ja auch eine Absage wegen Zeitmangels, Desinteresses o.ä. sein können... So fand ich das einfach unverschämt. Auf keinen Fall ist es Werbung für die Installateure der Region.

Ok, noch eine Runde. Viessmann, Bosch-Junkers, Vaillant, Elco, Solvis und Buderus kamen für uns nach "Aktenlage" in Betracht. Das System von Solvis fand ich aufgrund der Modularität und Flexibilität besonders interessant, doch auch hier kam der Installateur zum vor-Ort-Termin, alles schien super -  und ließ dann nie mehr von sich hören. Einen anderen gibt es in der Region nicht, also war auch das Thema durch - von so jemandem möchte ich mich nicht abhängig machen. Insgesamt hat es sich dann bis in den April gezogen, bis wir endlich ein paar vergleichbare Angebote vorliegen hatten. Dabei waren hauptsächlich lokale Installateure der Region aber auch 2 Internetdienstleister.

Die 2 Internetunternehmen hatten unterschiedliche Konzepte: Eines agierte von der Zentrale in Berlin aus und hat bundesweit eigene Installations- und Serviceteams im Einsatz. Verschiedene Marken sind im Angebot, die Angebotserstellung verlief durch einen Vor-Ort-Termin eines Außendienstlers. Das Angebot war technisch in Ordnung, der Preis knapp 1/4 günstiger als der Durchschnitt der lokalen Anbieter. Kritisch habe ich die Verfügbarkeit von Service auf Dauer gesehen, da es das Unternehmen noch nicht lange am Markt gibt. Durch die gute Auslastung der regionalen Unternehmen wartet niemand Anlagen, die er nicht selbst eingebaut hat. Im Zweifel hätte ich dann ein Problem gehabt.

Das zweite Internetunternehmen kauft die Hardware zentral (und damit sehr günstig) ein und vergibt dann Unteraufträge an (regionale) Vertragshandwerker. Auch hier war das Angebot technisch in Ordnung und günstig, doch sollten wir erst unterschreiben und danach sollte das Subunternehmen gesucht werden - ohne dass wir irgendwelche Erfahrungen oder Referenzen zu diesem Unternehmen vorliegen hätten. An dem Punkt war ich dann raus.

Die finale Auswahl fiel zwischen 2 lokalen Installateuren, zwischen Bosch-Junkers und Viessmann. Es wurde ein Viessmann-System, installiert von einem Heizungsbauer im Ort, zu einem Preis, wie ihn auch die Internetanbieter angeboten hatten. Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn das ganze Thema sich sehr in die Länge gezogen hat und durch die zahlreichen Termine, gefolgt von der Prüfung der Angebote, den Rückfragen etc viel mehr Ressourcen gefressen hat, als mir lieb war.

Inzwischen ist die neue Anlage installiert und läuft, der hydraulische Abgleich ist gerechnet, die Ventile alle eingestellt (immerhin 28 Heizkörper und 7 Heizkreise FBH). Ab dem nächsten Winter geht es an die Optimierung und dann werden wir sehen, wie gut die Anlage tatsächlich ist.





an die Arbeit



Bestandsaufnahme für den hydraulischen Abgleich

der neue Kessel
Spielerei - noch nicht ausgereifte App zur Steuerung der Anlage

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