Montag, 4. Mai 2020

Gartenteich


Das ist unser Gartenteich heute, doch der Weg dahin war ein langer, schlammiger, nasser. Beim Kauf des Hauses existierte der Teich bereits und das auch mindestens schon 10 Jahre. 10 Jahre, in denen er eingelassen und dann nicht weiter beachtet wurde. Er ist groß und tief, ca. 35.000 Liter Wasser passen hinein, an der tiefsten Stelle kann ich nicht stehen. Würden wir ihn heute neu anlegen, müssten wir sogar einen Bademeister beschäftigen. :)

Zurück zum letzten Jahr: Der Teich war grün-braun, keine 2cm Sicht in die Tiefe, noch nicht einmal am Rand. Nur ein paar Seerosen fühlten sich heimisch - und viele Frösche. Die Störche kamen zum Fly-In zum Frosch-Frühstück. Unsere erste Überlegung war, das grüne Monster zuzuschütten und Rasen zu säen. Der Kostenvoranschlag hat uns dann schnell wieder davon abgebracht. Ohne Baggerzugang zum Garten würde das ein sehr teures Vorhaben. Plan B: Wir machen ihn erstmal leer, dann sauber und dann sehen wir weiter, ob er einigermaßen klar bleibt. Mit einer kleinen Schmutzwasserpumpe und vielen Metern Schlauch bis zum Abfluss ging es dann los.

 Nach 10 Stunden war dann nur noch Schlamm im Teich - davon dafür viel mehr, als wir uns vorher vorgestellt hatten.
 ...und noch viel mehr fanden wir: alte Gartenliegen, Blumentöpfe, einen Eimer...
Insgesamt haben wir mehr als 2 Kubikmeter (!) Schlamm aus dem Teich geholt und im Garten verteilt. Den Geruch möchte ich hier gar nicht wiedergeben :)

Nach einigem Lesen wurde uns dann auch schnell klar, dass wir ohne eine Filteranlage keine Chance gegen die Algen haben würden, schleißlich liegt der Teich voll in der Sonne und Beschatten ist kaum möglich. Schon im April können wir (bzw. die Kinder) darin schwimmen. Vor 2 Wochen (April 2020) habe ich über eine Stunde barfuß im Teichgestanden und Wasserpflanzen gepflanzt - ich hatte nachher noch nicht einmal kalte Füße, das Wasser hatte gute 20 Grad. Also habe ich erstmal testweise eine Filteranlage gebaut - aus allen möglichen Resten, die ich noch so in der Scheune und im Gartenhaus gefunden habe: 2 alten Fässern, die ich nur säubern musste, jede Menge Fliesenkreuze, ein paar Stücken Rohr und Schlauch. Zugekauft habe ich dann noch eine Teichpumpe, Filterbürsten und Filterschwämme sowie Starterbakterien für den Filter.
 Vom Prinzip her pumpt die Pumpe das Teichwasser aus der Tiefe durch einen UV-Filter in den unteren Bereich der ersten Tonne. Diese wirkt als Grobfilter. Unten drin bleibt grober Schlamm in den Filterbürsten hängen, nach oben hin arbeiten immer feiner werdende Filtermatten, bevor es dann nach unten in die 2. Tonne weitergeht. Die 2. Tonne ist dann die Bakterienstufe. An den Steinen und den Fliesenkreuzen aus Plastik bildet sich ein Bakterienfilm, der, einmal angesiedelt, das Wasser klärt. Dann läuft es wieder zurück in den Teich. So sah der Prototyp aus:
 Nicht hübsch, aber es funktioniert! Für unsere Teichgröße wären zwar 4 Fässer besser gewesen - und das merken wir im Sommer auch: da kommt der Filter an seine Grenzen - aber jetzt probieren wir es erstmal so, bevor wir da größere Beträge investieren und/ oder weitere Fässer anbauen. Und das Baden im klaren Wasser wurde natürlich direkt beim Einlassen ausprobiert.
Jetzt musste noch eine Einhausung her, um die Plastikmonster zu verstecken (links im Bild):
Wir freuen uns auf den Sommer. Wenn wir jetzt dank Corona nicht wegfahren können, ist es nicht schlimm, wir haben ja den Garten und den Teich. Das Plätschern das Wassers im Hintergrund ist fast wie Urlaub.

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