Mittwoch, 28. August 2019

ToDo: Küche renovieren 1. Teil

#Renovieren #Küche #DIY #Kreidefarbe
Jetzt wohnen wir bereits 6 Monate im neuen alten Haus und jetzt endlich ist die Küche dran. Diese haben wir beim Kauf mit übernommen und zunächst nur das Nötigste gemacht: Den Backofen und den Kühlschrank ausgetauscht. Doch sie fühlt sich immer noch nicht wie "meine" Küche an, selbst wenn sie viele Elemtene aufweist, die ich auch so einbauen würde (Theke, 90er Gasherd, erhöhte Spüle...). Zudem stoße ich mir jedes mal an der tief hängenden Dunstabzugshaube den Kopf - Autsch. Es ist eher wie Kochen in einer Ferienwohnung. Das funktioniert auch, ist aber vorübergehend.



Ok, an die Planung. Der Raum ist optimal, der Grundriss der Küche eigentlich auch. Die Küche ist eine Massivholzküche auf Maß getischlert. Kiefer massiv klar lackiert im Stil der 80er. Mir gefällt der Landhausstil ja ganz gut, nur hier ist eindeutig zu viel Kiefer im Spiel. Also: Dunstabzug höher setzen, Fronten lackieren, Gold entfernen (Einbauspots, Griffe), Innenleben der Schränke mobilisieren, Fliesenspiegel entfernen und eine neue Arbeitsplatte einbauen sind der Fahrplan. Und dann mal schauen, ob es sich besser anfühlt.

Teil 1:
neue Einbauspots - done

Griffe lackieren - done
Auszüge in die Schränke montieren - done

Jetzt sind die Fronten dran. Ich habe mich ja vor gut einem Jahr bereits mit Kalk- und Kreidefarbe beschäftigt (der Schrank hat den Langzeittest gut bestanden, bisher keine Abplatzer o.ä.). In der Zwischenzeit haben mich immer mehr Zuschriften erreicht, ohne dass ich die Kreidefarbe von PTP ausprobiert hätte, könnte ich mir ja gar kein Urteil erlauben. Die sei ja viiiel besser, unkomplizierter, besser haftend, deckend etc. Das ist doch eine gute Gelegenheit, diese mal zu testen (nein, ich habe weder Farbe umsonst bekommen noch sonst einen materiellen oder monetären Anreiz).



Bestellt habe ich zunächst 750ml Kreidefarbe eggshell white. Laut Aussagen in diversen Fangruppen soll man diese ohne Anschleifen und ohne Grundierung einfach auftragen können, lediglich gründliches Reinigen und Entfetten sei nötig. Getestet an einer unkritischen Stelle: Der Lack ist dickflüssig und deckt zunächst gut (dünn aufgetragen, wie bei Lack sinnvoll) an der Oberfläche wird er schnell trocken. Doch der Krepp-Test am nächsten Morgen zeigt: er hält nicht. Die Farbe bleibt zu fast 50% am Klebeband hängen, fast wie ein Stück farbige Frischhaltefolie hat sie eine elastische Haut gebildet. Der Aussage, der Untergrund müsse nicht angeschliffen werden, kann ich zumindest für meine lackierten Küchenfronten nicht zustimmen. Ein wenig enttäuscht bin ich schon, es hätte ja dadurch soo einfach sein können.

Jetzt geht es ans Schleifen und ich verfluche die Kassettentüren. Für die Flächen leistet mir der Schwingschleifer gute Dienste, der Rest wird per Hand geschliffen, bis die Oberfläche frei von Lack ist. Mein Mann überlegt kurz, ob wir nicht alles so lassen - dieser used-look gefällt ihm. Mir nicht.


Man könnte die PTP-Farbe jetzt auch leicht verdünnt zur Grundierung nehmen, doch ehrlich gesagt ist sie mir dazu zu teuer. Ich greife auf eine klassische Grundierung auf Acrylbasis aus dem Baumarkt zurück, mit der ich bereits gute Erfahrungen gemacht habe. Das ist auch problemlos möglich, da auch der PTP-Lack auf Acrylbasis ist. Genaueres über die Inhaltsstoffe weiß man leider nicht, der Hersteller veröffentlicht leider keine Volldeklaration. Die Deckschicht/en erfolgen dann mit der sog. Kreidefarbe.

Lackieren ist mühsam und man braucht Zeit. Die Grundierung muss 12 Stunden trocknen, bevor die nächste Schicht aufgetragen werden kann. Ich arbeite mit einem Rundpinsel und einer feinen Schaumrolle und trage die Farbe in ganz dünnen Schichten auf. Insgesamt brauche ich meistens 3 Schichten, an einigen Stellen sogar 4 (inkl. der Grundierung). Jede Schicht muss mindestens 12 Stunden trocknen, bevor die nächste aufgetragen werden kann. Zum Schluss muss der Lack noch einige Tage durchhärten (der Hersteller schreibt hier sogar von über 20 Tagen), bevor die Fronten wieder einsatzfähig sind. Also arbeite ich mich Stück für Stück voran. Hier ein kleiner Zwischenstand:



Die Farbe hält gut - allerdings habe ich sie ja klassisch verarbeitet und dann auch nichts anderes erwartet. Die matte Optik (halbmatt würde der Profi sagen) gefällt mir sehr gut.
Ich halte euch auf dem Laufenden, wie das Projekt weitergeht. Muss grad mal wieder lackieren gehen...

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