Freitag, 29. März 2019

Wundertüte oder verdeckte Mängel?


Wer eine gebrauchte Immobilie kauft, ist sich bewußt, dass es keine Gewährleistung, keine Garantie gibt. Das ist auch soweit kein Problem. Wer sich auskennt, prüft im Rahmen von mehreren Besichtigungen alle kritischen Stellen, die größere Investitionen nach sich ziehen könnten. Wer sich nicht auskennt, beauftragt genau zu diesem Zweck einen Gutachter, der sich idealerweise auf Bauten der speziellen Bauart bzw. des Alters spezialisiert hat.

In unserem Fall sah zumindest aus baulicher Sicht alles gut aus. Wir waren informiert über das, was auf uns zukommen würde und über das, was wir zusätzlich investieren müssen - wie z.B. eine neue Heizungsanlage.



Manchmal stellen sich jedoch Mängel erst später heraus - Mängel, die im Rahmen der Besichtigungen nicht zu bemerken waren, selbst wenn man noch so aufmerksam hingesehen hätte. Mängel, die jedoch zum Zeitpunkt der letzten Besichtigung vor dem notariellen Kaufvertragsschluss bereits vorhanden waren. Über diese hat der Verkäufer eine Pflicht, aufzuklären. Bei allen anderen Dingen gilt beim Kauf einer gebrauchten Immobilie "gekauft wie gesehen". Das führt dazu, dass der Verkäufer für Mängel und Fehler eben nur dann haftet, wenn er sie entweder verschwiegen hat, obwohl er Kenntnis davon hatte oder hätte haben müssen oder wenn er den/die Käufer vorsätzlich getäuscht hat.

Mit einem solchen Mangel hatten wir es auch zu tun: Beim ersten Regen nach der Schlüsselübergabe stand plötzlich eine Wasserlache auf der Fensterbank. Nicht ein paar Tropfen, eine richtige tellergroße Pfütze. Irgendwo drückt das Wasser durch das Fenster hinein - und das nicht erst seit heute, wie wir schnell feststellen. Unterhalb des Fensters ist bereits ein Wasserfleck auf dem Parkett zu sehen - dort, wohin sich auch "unser" Wasser seinen Weg sucht. Dieser Fleck wurde auch bereits einmal versucht nachzuschleifen. Ergo war der Fehler bekannt. Und dies gerade an dem einzigen neuen Fenster, das das Haus hat. Es ist noch keine 3 Jahre alt und damit 20-150 Jahre jünger als die übrigen Fenster des Anwesens. Hier sprechen wir wirklich von einem versteckten Mangel.

An anderer Stelle ist das gar nicht ganz so einfach. Wie ich ja berichtet habe, haben wir die Luke zum Dachspitz gewaltsam geöffnet und dort eine fast vollständige Solaranlage gefunden, die jedoch nie fertig montiert wurde. Dies an sich ist natürlich kein Mangel - eher eine Wundertüte. Allerdings war die Installation bereits so weit vorbereitet, dass die Löcher bereits gebohrt waren - durch die Dachdämmung bis nach außen durch die Dachpfannen. Ich konnte somit an 3 Stellen direkt in den Himmel schauen, nein, eigentlich nur an 2 Stellen, das dritte Loch war von einem Vogelnest besiedelt worden. Schlussendlich hat sich ein Bekannter erbarmt, das Dach in 10m Höhe zu erklimmen und die Dachhaut wiederherzustellen. Was sagte der Voreigentümer dazu? Das hatte er schlichtweg vergessen. Wir könnten die Solaranlage ja jetzt fertigstellen... Also stufe ich das mal für mich als Wundertüte ein und nicht als Mangel.

Noch gibt es 2 Räume/Kammern, die ich noch nicht betreten habe. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Donnerstag, 21. März 2019

Eine Wand muss weichen

Bereits nach der zweiten Besichtigung stand fest, dass die Zimmeraufteilung im 1. OG nicht optimal für uns ist. Dort sind auf der Straßenseite 2 gleich große Zimmer zu je 12qm vorhanden. Eines davon soll ein Kinderzimmer werden, eines mein Nähzimmer. Allerdings sind die anderen beiden Kinderzimmer wesentlich größer - und das hätte mit Sicherheit zu einem langen Gesicht bei zumindest einem Kind geführt.

Da die beiden betroffenen Zimmer früher ein großer Raum waren und derzeit nur durch eine Leichtbauwand getrennt wurden, musste diese weichen. Um den Aufbau und die Befestigung zu sehen, haben wir erstmal eine Seite freigelegt. Prima, eine Holzkonstruktion! Warum also nicht die Wand als Ganzes versetzen? Es ist einen Versuch wert. Gelänge er, hätten wir den Ab- und den Wiederaufbau gespart und könnten zudem fast alles an Material weiterverwenden. Also Los. Befestigungen lösen, Balken nur dort trennen, wo nötig und dann langsam verschieben. Doch wir haben die Rechnung ohne die uralten Deckenbalken gemacht, die natürlich überhaupt nicht gerade sind. Alle paar Zentimeter schallte es "wir hängen" und es ging erst weiter, nachdem wir die Wand ein Stückchen weiter ausgesägt hatten. Doch insgesamt war das Vorhaben erfolgreich - die Wand steht an neuer Stelle.


Am Boden und oben an den Balken siehr man noch, wo sie vorher stand. Die großen Ausschnitte um die Deckenbalken zeigen, dass wir durch die krummen Balken bis zu 7cm auf 150 cm Länge Abweichung hatten. 


Die Wand von der anderen Seite. Jetzt muss alles noch wieder zugemacht und verspachtelt werden, doch das ist schnell erledigt.


Heute ist zumindest das Kinderzimmer schon in Benutzung. Ein paar Poster und Bilder fehlen noch, aber es wird...

 

Montag, 4. März 2019

Solarthermie?

Gestern gab es eine Überraschung: Ganz oben im Dachspitz gibt es eine Klappe, ca. 1,50m hoch, die sich bisher aber nicht ohne weiteres öffnen ließ. Böse Zungen behaupteten, dass wir dort bestimmt die eingemauerten Vorfahren finden würden. Jetzt wollte ich es wissen. Leiter angelegt, Multitool mitgenommen und die Klappe aufgesägt. Dahinter befindet sich - neben dem Strom-Hausanschluss, eine fast vollständige Solarthermie-Anlage mit Speicher, Pumpe und auch bereits gelegten Leitungen und Dachdurchbrüchen. Die dazugehörigen Vakuum-Röhren fanden wir kurz später in einem der Nebengebäude.





Da wir die Heizung ohnehin austauschen wollen, überlegen wir jetzt, die Anlage fertig zu bauen und einzubinden. Allerdings scheint weder der Speicher überhaupt geeignet zu sein (nur ein Wärmetauscher) noch die Pumpe den heutigen Anforderungen zu entsprechen. Ich glaube, das geht doch einfach alles direkt an einen Bastler.

Update März 2019: Die Solaranlage konnten wir an einen Heimwerker verkaufen (inkl. Sammler, Röhrenkollektoren, Druckausgleichsbehälter, Steuerung und Zubehör). Für uns wird es mangels Platz für einen Speicher eher in Richtung Photovoltaik weitergehen.

Update Juni 2019: So ging es mit der neuen Heizungsanlage weiter...

Sonntag, 3. März 2019

Lebenszeichen

Ich sag mal ganz zaghaft Piep. Lange, viel zu lange war es still hier. Inzwischen sind wir umgezogen, es gibt noch immer viele kleine Baustellen und der Alltag hat uns schon wieder voll in seinen Fängen.
Über den Umzugstag bzw. die Umzugstage (die es dann geworden sind) berichte ich demnächst noch einmal - aber insgesamt hat es dank guter Planung und Unterstützung der Großeltern sehr gut geklappt. Sogar die Kids waren zufrieden. Zitat meines Mittleren: "Wir können noch einmal umziehen, das hat Spaß gemacht, da konnten wir den ganzen Tag den Erwachsenen (=Möbelpackern, Anm. d. Verfasserin) sagen, was sie machen sollten."

Die Kids sind ohne Probleme in den neuen Klassen angekommen, die ersten Klassenarbeiten und Tests wurden bereits geschrieben, jetzt gerade sind sogar schon wieder Schulferien.

An Haus & Hof haben sich noch zahlreichen Baustellen offenbart. Ich hatte zwar damit gerechnet (im Sinne von Einkalkulieren von Reserven für unvorhergesehene Ausgaben), doch wenn man dann direkt davorsteht, ist es doch immer noch etwas anderes. Auch dazu plane ich noch einen separaten Post, denn da kommt doch einiges zusammen.

Insgesamt fühlen wir uns pudelwohl :)
 

Gäste-WC

 Es hat sich mal wieder etwas verändert: unser Gäste-WC Als wir das Haus gekauft haben, war es in einem Zustand, mit dem wir erstmal gut leb...